Computertomographie

Die Computertomographie (kurz CT) ist eine der wichtigsten Methoden in der radiologischen Diagnostik. Sie liefert scheibenförmige Bilder vom Inneren des Körpers und nutzt dafür Röntgenstrahlen. Das CT erlaubt dabei eine bessere Darstellung von strukturierten Gewebe-Regionen, die mit normalen Röntgenbildern nicht sichtbar gemacht werden können.

Beim CT werden gleichzeitig mehrere Schichten des Körpers in einzelnen scheibenförmigen Bildern untersucht. Dies vermindert die Untersuchungszeit und macht zudem auch feine Details sichtbar. Die Dicke der einzelnen Schichten kann je nach untersuchter Körperregion flexibel vor jeder Untersuchung neu eingestellt werden. Dank der Schnelligkeit der elektronischen Datenerfassung können in kürzester Zeit komplexe Organstrukturen in beliebiger Schichtdicke dargestellt werden. Auch dreidimensionale Darstellungen von Hohlorganen, Gefäßen und sich bewegenden Körperteilen, wie beispielsweise dem Herzen oder der Lungenbläschen, sind so möglich. 

Zur präziseren Darstellung von Weichteilstrukturen und Gefäßen ist manchmal die Gabe eines Kontrastmittels notwendig.

Wir nutzen in der Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin ein 20-Zeilen-CT in der Notaufnahme und ein 64-Zeilen-CT im Hauptgebäude (Gebäude A, 1. OG). Beide Computertomographen sind für Notfallpatient:innen rund um die Uhr einsatzbereit.

Die Computertomographie setzen wir bei folgenden Untersuchungen ein:

Die Computertomographie liefert einen dreidimensionalen überlagerungsfreien Blick ins Innere des Brustraums. Gut sichtbar abgebildet werden dabei die Lungenstruktur mit möglichen Entzündungen, Narben oder Raumforderungen sowie Gefäße, Lymphknoten und die Brustwand. Die Computertomographie ist besonders zum Ausschluss einer Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge (Lungenembolie), bei unklaren Schmerzen des Brustkorbes, aber auch bei anderen Lungenerkrankungen (z.B. Tumoren), Lungenentzündungen (Pneumonie) und Lungengerüsterkrankungen (z.B. Fibrose) geeignet. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Sekunden. Je nach Fragestellung wird ein gut verträgliches, jodhaltiges Kontrastmittel über die Armvene gegeben.

Erkrankungen der Herzkranzgefäße sind weit verbreitet und häufigste Ursache für einen Herzinfarkt. Dieser kommt häufig von einer Verkalkung der Herzgefäße. Um ein individuelles Risiko für einen möglichen Herzinfarkt zu bestimmen, besteht die Möglichkeit im CT die Verkalkung der Gefäße, mit dem sogenannten Calciumscore, zu messen. Bei einem unauffälligen Befund kann so eine Herzkatheteruntersuchung abgewendet werden.

Auch Gefäßverengungen und Erkrankungen der Gefäßwand können mit der Computertomographie sichtbar gemacht werden (CT-Koronarangiographie). Dafür spritzen wir Ihnen ein jodhaltiges Kontrastmittel, das eine hochauflösende dreidimensionale Darstellung des Herzens und der Gefäße ermöglicht. Die gesamte Untersuchung findet im Liegen statt und dauert etwa fünf Minuten. Bei Menschen mit erhöhtem Herzschlag kann es allerdings nötig sein, die Herzfrequenz medikamentös herabzusenken.

Die extrem schnelle Mehrzeilen-Computertomographie liefert Schnittbilder des Bauchraumes, die in alle Raumrichtungen ausgerichtet und zusammengesetzt werden können. So lassen sich komplexe Organe des Bauches, wie Niere oder Leber, besser untersuchen. Entzündungen, Steine (Konkremente) und unnormale Volumenzunahmen von Strukturen im Körperinneren (Raumforderungen) werden ebenso präzise dargestellt, wie Darmveränderungen und Gefäßverschlüsse. Selbst eine Aufnahme des gesamten Bauchraums dauert nur wenige Sekunden. So werden Bildstörungen durch Atem- oder Darmbewegungen weitgehend ausgeschlossen. Ein Vorteil für alle Patient:innen, die schmerzbedingt nur kurze Zeit ruhig liegen können.

Um optimale Ergebnisse zu erzielen, bekommen die Patient:innen ein bis zwei Stunden vor der Untersuchung ein flüssiges Kontrastmittel zu trinken, sowie eine Kontrastmittel-Injektion über die Vene während der Untersuchung.

Die virtuelle Darmspiegelung ist, im Unterschied zur meist ein wenig unangenehmen klassischen Darmspiegelung (Koloskopie), relativ schmerzfrei. Die Strahlenbelastung ist bei dieser Untersuchung sehr gering. Am Abend vor der Untersuchung sind zu Hause darmreinigende, abführende Maßnahmen nötig. Untersucht werden die Patient:innen in einem speziellen Computertomographen mit niedrig dosierter Röntgenstrahlung (in Low-Dose-Technik). Kurz vor der CT-Untersuchung wird der Darm der Patient:innen mit Luft gefüllt. Dann wird in Bauch- und Rückenlage je ein CT angefertigt. Im Anschluss errechnet ein spezielles Computerprogramm eine dreidimensionale Grafik, so dass sich die Radiolog:innen auf einen virtuellen Weg durch den Dickdarm machen können. Der Vorteil: Geschwülste und gutartige Tumoren (Polypen) lassen sich ausgezeichnet erkennen. Wird ein Polyp entdeckt, ist ein Eingriff notwendig.

Mit der Computertomographie lassen sich die unterschiedlichen Abschnitte der Wirbelsäule im Weichteil- und Knochenkontrast darstellen.

Wegen der komplexen Strukturen der Halswirbelsäule (HWS) ist die Computertomographie für diesen speziellen Abschnitt der Wirbelsäule die Untersuchungsmethode der Wahl. Sie ermöglicht eine präzise Diagnostik von Unfallverletzungen, insbesondere dann, wenn die knöchernen Strukturen beurteilt werden müssen. In vielen Fällen kann auch bei chronischen Beschwerden an der Halswirbelsäule durch die Computertomographie eine diagnostische Fragestellung sicher beantwortet werden. Die Diagnostik des Wirbelkanals dient zum Nachweis von Bandscheibenvorfällen beziehungsweise -vorwölbungen oder von knöchernbedingten Beeinträchtigungen bei Verengungen des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) oder der Nervenaustrittslöcher (neuroforame Enge). Wegen des generell besseren Weichteilkontrastes wird oft die Kernspintomographie (MRT) der Computertomographie (CT) vorgezogen. Hierbei sind nach Unfällen auch zusätzliche Verletzungen des Gewebes sowie Vorstufen von Knochenbrüchen erkennbar.

Für die Untersuchung der Lendenwirbelsäule (LWS) und der Brustwirbelsäule (BWS) ist es nach Unfällen sinnvoll, zunächst zu röntgen oder ggf. eine Computertomographie durchzuführen. Im CT werden dann gezielt die betroffenen Wirbelkörper untersucht.

Mit dieser Untersuchung wird die Knochendichte beurteilt (Osteo-CT), um einen Knochenschwund (Osteoporose) nachzuweisen oder auszuschließen. Im CT werden drei Wirbelkörper mit je einem CT-Bild gemessen. Die Strahlenbelastung ist dabei sehr gering. Der Computer errechnet den Mittelwert, der anschließend von Radiolog:innen ausgewertet wird. Je nach Ergebnis der Untersuchung gibt es verschiedene Behandlungsmethoden.

Mit der schnellen und hochauflösenden CT-Angiographie (CTA) können heute alle arteriellen Gefäße des Körpers dargestellt werden – ohne riskante Arterienpunktion und ohne Katheter. Abbilden und beurteilen lassen sich so Gefäßwandveränderungen, Engstellen (Stenosen) und Gefäßverschlüsse, Gefäßwanderweiterungen und -aussackungen (Aneurysmen) sowie Gefäßveränderungen (Malformation) und Tumore. 

Untersucht werden mit dem Verfahren meist Gefäße des Körperstamms, wie die Hauptschlagader und deren Abgänge, die Nierenarterien sowie die Gefäße an Hals und Kopf, die das Gehirn mit sauerstoffreichem Blut (Arterien) versorgen. Über eine Vene wird den Patient:innen vor der Untersuchung ein gut verträgliches, jodhaltiges Kontrastmittel gegeben.

Alle Knochen und Gelenke des Menschen sind mit der Computertomographie exakt darstellbar. Eingesetzt wird sie vor allem zur Abklärung von Knochenbrüchen (Frakturen), Abnutzungen der Gelenke (Arthrosen), entzündlichen Veränderungen (Arthritis) sowie raumfordernden Prozessen.